Hallesnipen (Die “Spitze” des Halleberges)
Für die meisten stellt die Hallesnipen nur
einen Durchgang zum Predikstolen (Kanzel) dar. Man sollte jedoch die Wanderung
einmal in den alten Wald nach Westen fortsetzen, zu den Eichenhügeln im Osten
oder zu den alten Pflanzungen des Gehöftes Snipan im Süden. Man kann sich nicht
verirren. Das Ovandal führt auf den rechten Weg zurück.
Die Hallesnipen ist Naturreservat und gehört in mancher
Hinsicht zu den unberührtesten Teilen der Plateaus des Halle- und Hunneberges.
Große Abschnitte des Waldes waren nie in Bewirtschaftung. Deshalb gibt es viele
große alte Fichten, Eichen und Kiefern.
Im Südosten liegt ein zugewachsenes Gehölz, das zum Gehöft Snipan gehörte. Dieses
ist schon auf einer Karte aus dem Jahre
1659 eingezeichnet. Das Haus wurde in den 50er Jahren des vorletzten Jahrhunderts
abgerissen. Die Weidegründe nutzten die Bewohner von Ekebacken, auf der anderen
Seite des Tales, allerdings bis ins frühe 20. Jahrhundert mit.
In zwei Gebieten im Osten und Westen bedeckt Jungwald
die Hallesnipen, im übrigen aber ist der Wald so gut wie unangetastet. Unzählige
Fichten sind aufgrund von Insekten- oder Pilzbefall, Trockenheit oder Luftverschmutzung
angegriffen. Auch ein Teil der Kiefern weist Schäden auf. Die geschädigten oder
toten Bäume bleiben als ein bedeutendes Nahrungsreservoir für viele Insekten
stehen. Diese ihrerseits bilden die Nahrungsgrundlage
für viele Vögel unter anderem Spechte und Meisen. Auf der Hallesnipen gibt es
außerdem eine Form des lichten Eichenwaldes, oft mit sehr wenig Unterholz.
Die Flechten- und Moosvegetation ist einzigartig. Es
gibt unter anderem mehrere sonst nur an der Nordsee vorkommende, feuchtigkeitsliebende
Flechten. Der Grund dafür, dass diese Arten auf dem Halleberg leben können, liegt
vermutlich darin, dass die Klimaverhältnisse durch die Nähe zur Westküste und
zum gewaltigen Binnenmeer Vänern den
Verhältnissen an der Meeresküste gleichen. Man trifft auch auf viele seltene
Pilze.
An der Ostseite des Berges gibt es alpine Arten, also
Flechten, die normalerweise im Gebirge wachsen. Die Zusammensetzung der Flechtenvegetation
veranschaulicht vielleicht am besten den
Variationsreichtum und die Vielfältigkeit der Natur auf dem Halle- und Hunneberg.
An den Kanten der Hallesnipen gibt es viele Aussichtspunkte.
Im Westen hat man einen Ausblick über Dalsland und Vänersborg, im Norden über
den großen Vänern und im Osten über Vänersnäs, Dättern und die Ebene Västgötlands,
manchmal bis hin zum Kinnekulle. Der westliche Teil der Hallesnipen ist Vogelschutzgebiet.
Dort herrscht vom 01. April bis 31. August ein absolutes Zutrittsverbot.
Wanderwege: Der Hauptweg führt vom Ovandal hinaus
zum Predikstolen (orange Markierungen). Ein anderer Weg geht an der Ostkante
entlang. Die Wege können zum Teil von umgestürzten Bäumen blockiert sein.
Parkmöglichkeiten: Südlich des Ovandal am Ende
der Hallebergstraße.
© Maren und Uwe Kamke 2000-2002; Alle Rechte vorbehalten