Wandern in den Klevar

 

Die Wanderung in den Klevar eröffnet ganz neue Dimensionen des Besuchs auf den Bergen. Die Natur lässt sich am besten erleben, indem man bei einem Ausflug ein Klev hinunter geht, danach die üppige Vegetation am Fuße des Berges durchstreift und in der nächsten Klev wieder hinaufsteigt. Auf diese Weise erlebt man nicht nur schöne Aussichten, sondern auch ein Gefühl als würde man im Hochgebirge wandern. © Stiftelse Bergagården

 

Die Abbruchkanten gehören zu den reichsten botanischen Biotopen. An den Steilhängen herrschen stark variierende Klima- und Nährstoffverhältnisse auf kleinster Fläche. Dies sind Voraussetzungen für eine vielfältige Flora. Ganz oben findet man den außergewöhnlichen Randwald, der eine Mischung aus ziemlich lichtem Eichen- und Kiefernwald ist. Das Unterholz besteht zum Teil aus Heide. Dieser Waldtyp ist einzigartig für Felssteilhänge.
Unterhalb des Randwaldes beginnt die kahle Abbruchkante, der Hammer. Hier gibt es, abgesehen von Flechten und Moosen, so gut wie keine Vegetation. In Spalten findet man einzelne Kräuter oder Farne.
Unterhalb des Hammers folgt die vielleicht bemerkenswerteste Vegetationszone in den Abbruchkanten - die Wiesenzone. Hier sammelt sich alles, was im oberhalb liegenden Wald zu Boden fällt, wie Laub, Zweige, Nadeln usw. und das Wasser, das die Steilhänge hinuntersickert. Dadurch entsteht eine interessante Pflanzengemeinschaft aus Linde,
Eberesche und Fichte. Die Bäume sind mitunter eigentümlich kriechend gewachsen.
Unterhalb der Wiesenzone folgt eine sterile Zone mit großen Steinblöcken, die Geröllzone. Hier fehlt nahezu jede Vegetation. Ganz unten an den Steilhängen wächst ein fruchtbarer und nährstoffreicher Wald mit Linde, Ulme, Eiche, Ahorn, Esche und Fichte. Der Wald unterhalb der Klevar wird an einigen Stellen beweidet und ist deshalb teilweise offen. Hier findet man dichtes Haselgebüsch. Hier und dort gibt es Sümpfe. Es dominieren die Erlen. Die Steilhänge sind Naturreservat.
Sie bekommen hier drei Beispiele für geeignete Touren. Diese Klevar können von Personen mit normaler Kondition und normalem Gleichgewichtssinn begangen werden. Gefährliche Kletterabschnitte sind nicht enthalten. Kinder müssen beaufsichtigt werden.
Warnung ! Freie Wanderungen in den Steilhängen sollten mit äußerster Vorsicht durchgeführt werden. Das Risiko für einen Absturz ist groß.

 

Svall Klev - Skytte Klev

© Stiftelse Bergagården

Vom Parkplatz beim Ovandal geht man hinunter durch Svall Klev, dann folgt man dem Pfad am Fuße des Berges nach Süden Richtung Skytte Klev. Dort geht man wieder hinauf und folgt dem markierten Weg Richtung Ekelund. Länge ca. 6,5 km.

Bei Svall Klev wurde Kalk gebrochen und gebrannt. Um den Pfad herum liegen zurück gelassene Reste des Abbaus. Ein Teil davon fand bei der Errichtung des Pfades durch den Klev Verwendung. Die aufgeschichteten Terrassen am Fuße des Berges, die sich vom Weg aus nach Norden erstrecken, wurden ebenfalls aus Abbauresten errichtet.

Svall Klev war Verladeplatz für den Schiffstransport von Kalk und Holz. Am Ufer stehen noch Reste der Verladebrücke. Entlang des Weges kann man außerdem die Reste der Holzrinnen entdecken, die dem Flößen der Holzstämme den Klev hinunter dienten.
In den Abbruchkanten lassen sich deutlich die Gesteinsarten erkennen, aus denen der Berg aufgebaut ist. Der Alaunschiefer tritt schwarz zwischen den helleren Schichten des Kalksteins hervor. Die Vegetation aus Kryptogamen (Sporenpflanzen) ist üppig und interessant. Es gibt Lebermoose, Flechten und Farne.
Auch am Skytte Klev wurde Kalkstein gebrochen. Ein Stückchen oberhalb der Klev liegt ein großer offener Schacht. Man darf den Schacht betreten, dies aber geschieht auf eigene Gefahr. Die Decke kann einfallen! Auf der rechten Seite des Pfades hinauf zum Schacht, oberhalb einer Sommerhütte, liegen Reste eines Kalkofens. Auf beiden Seiten des Pfades liegt ausgebrannter Alaunschiefer - Rotfeuer (rödfyr).
Weiter oben im Klev durchquert man einen schönen überwiegend aus Linden bestehenden Laubwald. Die Felsen bieten Lebensraum für eine üppige Vegetation mit vielen leuchtend grünen Lebermoosen.
Am Ende des Klev biegt ein kleiner Pfad nach Norden Richtung Bergkante zu den Resten der alten Kate Skytteklev ab. Hier oben hat man eine wunderschöne Aussicht Richtung Vänersnäs mit den Ufern bei Gaddesanda, Dättern und über die Ebene Västgötlands mit dem Kinnekulle am Horizont.

Der Weg Richtung Ekebacken umrundet die Radarstation. Er ist leicht zu gehen. Bei Ekebacken können Sie dem Weg zurück zum Parkplatz folgen. Oder Sie nehmen den Weg geradeaus nach Norden hinunter ins Tal zu dem Weg, auf dem Sie die Wanderung begonnen haben.

Parkmöglichkeiten: Am Ende der Fahrstraße am Ende des Ovandals liegt ein großer Parkplatz.

 

Bragnum Klev - Domsjö Klev

 

Man nimmt den Weg von der Ringstraße südlich von Ödetorpet nach Bragnum Klev. Dort geht man hinunter und folgt dem Weg am Fuße des Berges nach Süden Richtung Forsberga. Am nördlichen Domsjö Klev führt der Weg hinauf zum Domsjö und an der Bergkante zurück zum Bragnum Klev. Länge ca. 6 km.

Der Weg zum Bragnum Klev führt durch Jungwald, der sich nach dem Sturm 1969 entwickelt hat. Im Bragnum Klev findet man die ganze Steilhangvegetation voll entwickelt. Der Weg ist steil aber relativ einfach zu gehen.
Gut unten angekommen folgt man einem Sumpfweg bis Skogsmaden. Von dort geht der Weg am Rande des Ackerlandes bis Forsberga. Dort wieder den Klev hinauf. Vorsicht ist in der Geröllzone geboten! In der Wiesenzone ist der Edellaubwald gut entwickelt. Oben auf dem Plateau liegt südlich des Domsjöbacken ein schöner Aussichtspunkt. Dort oder am Domsjön bietet sich eine Rast an.
Die Wanderung auf dem Plateau durch den Randwald zurück zum Bragnum Klev ist leicht zu bewältigen. Der alte Wald auf der Randkuppe ist in der Regel über 200 Jahre alt. Das rauhe Klima schafft eigenartige und schöne Wuchsformen. Die Aussicht über die Ebene ist großartig.

Parkmöglichkeiten: Am Beginn des Weges an der Ringstraße gibt es einen natürlichen Parkplatz für ca. 10 Autos.
© Stiftelse Bergagården

 

Håstens Klev  - Högsäters Klev

© Stiftelse Bergagården

Von der Ringstraße am Kvarnsjön führt ein alter Sumpfweg hinunter durch Håstens Klev. Am Fuß des Berges folgt man einem guten Weg Richtung Osten nach Alvhem. Dort steigt man durch Högsäters Klev wieder hinauf zum Gehöft Högsäter. Auf der Ringstraße zurück zur Weggabelung beim Kvarnsjö. Länge ca. 4 km.

Håstens Klev ist leicht zu begehen. Früher wurde er für Pferdetransporte benutzt. Die Vegetation der Wiesenzone ist gut ausgebildet. Vom Weg aus sieht man eine schöne Fichte. Unten am Fuß des Berges gibt es ein altes Verlies (in der Karte eingezeichnet).
Der Weg den Berg hinab und am Fuß des Berges führt zum großen Teil durch Waldweideland. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist gewaltig und die Blumenpracht im Frühling unbegreiflich. Bei
Alvhem geht man direkt über den Hof an bewohnten Häusern vorbei - bitte Rücksicht walten lassen und die Besucher nicht stören. Der Weg geht auf dem Hof an einem kleinen, aus Naturstein gemauerten Schuppen weiter.

Högsäters Klev ist steil aber sicher. Er ist zweifellos der schönste der Aufstiege. Man geht durch schmale Pässe und über offene Terrassen.

Parkmöglichkeiten: An der Ringstraße bei der Dreiecksweggabelung gibt es reichlich Parkraum
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